Gefährdete Gebiete (copyright by Kamineo(A.F.))

Die Pestbakterien kommen auch heute noch in wilden Nagetierpopulationen – wie beispielsweise bei den Präriehunden, Erdhörnchen und Murmeltieren – vor. Diese wilden Populationen sind die natürlichen Reservoire des Pestbakteriums, von denen aus gelegentlich in Menschennähe lebende Nager wie beispielsweise Ratten infiziert werden.

Während in Europa und Australien keine infizierten Tierpopulationen bekannt sind, kommen solche im Kaukasus, Russland, in Südostasien, China, Süd- und Ostafrika, Mittel- und Südamerika sowie im Südwesten der USA vor. Nach Nordamerika gelangte der Erreger dabei über ein Handelsschiff während der Pestepidemie, die ab 1894 in Südostasien grassierte.

Während nur sehr wenige Menschen in Nordamerika an der Pest erkrankten, infizierte der Erreger die amerikanische Eichhörnchenpopulation. Gelegentlich kommt es daher auch heute noch in Nordamerika zu Übertragungen von Tier zu Mensch. Meist sind es Jäger, die sich bei einem Nagetier anstecken. Es ist jedoch auch ein nordamerikanischer Fall bekannt, bei dem eine Frau ein Eichhörnchen mit einem Rasenmäher überfuhr und daraufhin an der Pest erkrankte.


Pesterkrankungen treten auch heute noch in unterschiedlich großen Einzelherden in verschiedenen Ländern auf. Es wird geschätzt, dass weltweit mehrere hundert Erkrankungen vorkommen, wobei die Todesrate etwa bei 10% liegt. Armut, mangelnde Hygiene- und Medizinstandards begünstigen vor allem in Slums und Armenvierteln die Übertragung der Erkrankung. Aber auch in Regionen mit hohen Hygienestandards können Pestfälle vereinzelt auftreten. So meldet die USA ca. 15 Pestfälle im Jahr, meist bei Jägern oder Wanderern, die entlegene Naturherdgebiete (z.B. in den Rocky Mountains) aufsuchen. Für Reisende stellt die Pest nur in absoluten Sonderfällen (z.B. Trekking- und Abenteuertouren in touristisch nicht erschlossene Infektionsgebiete, bzw. berufliche Exposition bei Entwicklungshelfern) ein Risiko dar.

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